Beste Stimmung bei Musical, Pop und Jazz
Jubel zum 25. Jubiläum des Stolberger Musiksommers. Benefizkonzert zum Auftakt mit abwechslungsreichem Programm.
Vor vollem Haus begrüßte Hartmut Kleis zahlreiche Stammgäste und neue Besucher wie auch ehemalige Gründungsmitglieder und heutige Ehrengäste, zu denen Günter Hoven, Herbert Merz, Ernst Priegnitz und Klaus Weiß zählen, und machte auf das Jubiläumsjahr aufmerksam. Im Wechsel mit Peter Verhees erzählte er Wissenswertes über die einzelnen Hobby- und Profimusiker, die an diesem Benefizkonzert – zum 12. Mal im Rahmen des Musiksommers – für einen guten Zweck musizierten. Bürgermeister Tim Grüttemeier überbrachte Glückwünsche von Seiten der Stadt und Verwaltung zum 25-jährigen Bestehen des Stolberger Musiksommers und dankte den Organisatoren für die erfolgreiche Konzertreihe mit einer Geldspende.
Hochzeitstanz
Den musikalischen Anfang gestaltete das Ensemble des 1. Stolberger Akkordeonorchesters „Harmonia“ unter Leitung von Elke Hoffmann-Kittel mit Stücken, die die Bandbreite ihres Repertoires zeigten. Aus dem Hochzeitstanz für Braut und Bräutigam, einem Rund- und Scherentanz entstand Philip Sparke’s „A Klezmer Karnival“. Die jüdischstämmige Musik wusste das Ensemble mit Fröhlichkeit und Melancholie stimmungsvoll umzusetzen. Von Astor Piazolla spielten die Damen und Herren einen sensiblen und einfühlsamen Tango-Walzer und von Duke Ellignton das Jazzstück „Accordion Joe“.
Das Ehepaar Ines Pieper und Felix Janosa gefiel mit zwei charakteristischen Märschen von Franz Schubert, für das es viel Beifall gab. Die „Fats Jazz Cats“ mit Dr. Frank Carpentier (Klavier) aus Gressenich und Dr. Klaus Lumma alias Fats von Gerolstein (Trompete, Gesang) präsentierten sich als Jazzmusiker mit „einem Hauch von New Orleans“. Einen ersten musikalischen Höhepunkt gab es mit dem kubanischen Komponisten, Bandleader und Pianisten Ernesto Lecuonas (1896-1963) und seinem „Siboney“. Was es mit dem rhythmisch und melodisch an kreolisch-afrikanische Grundmuster angelehnten Pop-Stil aus dem Jahre 1929 auf sich hatte, demonstrierte Carpentier eindrucksvoll auf dem Klavier. Das Publikum war begeistert von der mitreißenden Darbietung und sparte nicht mit Applaus. An die europäische Kirchenmusik angelehnt, war „Changes“, das Stück, das das Duo seinem kürzlich verstorbenen Bassisten Kalle Radermacher widmete. Mit „Captain Joe“ zogen die beiden Jazz-Veteranen, die perfekt miteinander harmonierten, noch einmal alle Register ihres Könnens.
„In meinem Garten steht ein Brontosaurus, den hat dort jemand abgestellt…. Mit seinen dicken Pranken, bringt er das Haus ins Wanken…“, sangen die Chöre der Grundschulen Hermannstraße und Gressenich und machten mit der schwungvollen Darbietung Appetit auf mehr. Unter Leitung von Peter Verhees hatten sie den „Brontosaurus“ und das sich anschließende „Rap-Huhn“ aus dem aktuellen Kindermusical von Felix Janosa einstudiert, wobei der Komponist Klavier spielte und Verhees die Einsätze gab und auf der E-Gitarre begleitete.
Nach der Pause gab Monika Weiß zunächst die Gewinner der Tombola bekannt. Dann richtete sich die Aufmerksamkeit auf die elfjährige Nisrine Bourkia, die mit einer Sonate von Mozart die Herzen erfreute. Störend war hier wie auch bei den folgenden vier „Préludes“, dargeboten von Patricia Buzari, der Beifall zwischen den einzelnen Sätzen. Die bekannte und renommierte Konzertpianistin erinnerte mit den Debussy Stücken, die sie unglaublich nuanciert und farbenreich spielte, an den 100. Todestag des französischen Impressionisten.
Leichte Unterhaltung
Nach so viel klassischer Musik wurde der Abend mit leichter Unterhaltungsmusik beendet. Dafür war die Oldie Event Band zuständig. Katharina Seiler (Vocal/Gitarre), Ralf Becker (Keyboard/Vocal) und Burkhard Münstermann (Drums/Vocal) punkteten mit den Hits der 60/70/80 er Jahre. Ob „Venus“ von den Shocking Blue, „Stumblin’ In“ von Chris Norman/Suzie Quatro, „Jolene“ von Miley Cyrus/Dolly Parton oder „The Sound of Silence“ von Simon&Garfunkel, das Trio machte die Partymusik unvergessen und begeisterte mit rockigem und poppigem Sound. (mlo)
Mit freundlicher Genehmigung aus der Stolberger Zeitung vom 14. März 2018