Stummfilm eindrucksvoll auf Orgel untermalt

Der Aachener Kantor Ralph Leinen begleitet den weltbekannten Film „Dr. Jekyll and Mr. Hyde“ zum Ende des Kultursommers

 

STOLBERG Schaurig und gruselig war das Abschlusskonzert des Stolberger Musiksommers, das nicht rein musikalisch endete, sondern an den Stummfilm „Dr. Jekyll and Mr. Hyde“ gekoppelt war, zu dem der Aachener Kantor Ralph Leinen „unheimlich“ interessante Improvisationen an der Orgel präsentierte, und das in voller Konzentration achtzig Minuten lang. Am Ende zollte das Publikum ihm mit lang anhaltenden Beifall seinen Respekt für die beachtliche Leistung.

Geschichte erzählt

Zunächst hatte allerdings Gunther Antensteiner die vielen interessierten Menschen in der Finkenbergkirche begrüßt und Hintergründiges zur Geschichte um den Wissenschaftler Dr. Henry Jekyll und sein Interesse an Mr. Hyde, dem furchteinflößenden, vermeintlichen Freund erzählt.

32 mal verfilmt

Basierend auf der gleichnamigen Novelle von Robert Louis Stevenson, wurde die Geschichte insgesamt 32 mal verfilmt, drei Verfilmungen allein 1920, von denen der Schwarz-weiß-Streifen mit John Barrymore in den Hauptrollen an diesem Abend in Stolberg gezeigt wurde.

In der Hauptstadt

Die Handlung des wohl weltbekannten Textes spielt in London um das Jahr 1888 herum. Dr. Jekyll will mit einem Serum das Böse im Menschen vom Guten trennen und entschließt sich im Selbstversuch, das Elixier auszuprobieren. Doch die mysteriöse Substanz hat fatale Nebenwirkungen, so dass er bald die Selbstkontrolle verliert. Aus dem seriösen Wissenschaftler wird nach und nach der durch und durch bösartige Mr. Hyde.

Die Leinwand im Blick, untermalte Ralph Leinen den Stummfilm „Dr. Jekyll and Mr. Hyde“ schaurig und gruselig. John Barrymore als Doppelgänger spielte seinen Part ebenso grandios. – 17.11.2018 Rittersaal Stolberg –

Alle Register

Kantor Ralph Leinen zog an seiner Orgel alle zur Verfügung stehenden Register, um der einzelnen Szenen gerecht zu werden. Besonders die Verwandlung zum Mr. Hyde untermalte Leinen dramatisch eindrucksvoll, während er in den romantischen Szenen eher ruhigere Töne anschlug.

Von „einer wirklich grandiosen musikalischen Darbietung“, sprach Dr. Frank Carpentier nach dem letzten Ton und lobte den Abend wohl auch im Sinne der Zuhörer als höchst gelungen.

 

Mit freundlicher Genehmigung aus den Stolberger Nachrichten vom 22. November 2018