Stimmung und Perfektion prägen Konzert
Mit dem 13. Benefizkonzert startet die aktuelle Konzertsaison. Von ruhigen über lauten bis hin zu dramatischen Klängen.
STOLBERG Der Auftakt des Stolberger Musiksommers in die neue Konzertsaison wurde mit dem 13. Benefizkonzert eingeläutet. Der Zuspruch war groß, denn das Programm war gut durchdacht und abwechslungsreich, wobei der begleitete Gesang im Mittelpunkt stand.
Als Pendant dazu spielte ein Gitarrenquartett und das Duo Roman Verhees (Violine) und Alexander Zolotarev (Klavier). Die beiden Profis begeisterten im Museum Zinkhütter Hof mit der Sonate Nummer 3 für Violine und Klavier von Ludwig van Beethoven, der nicht nur Klaviervirtuose seiner Zeit, sondern auch ein kundiger Geigenspieler gewesen war.
Schnell oder getragen
Ob sanft und ruhig, laut und schnell oder getragen und dramatisch – der aus Interlaken kommende Roman Verhees und der aus Köln angereiste Pianist brachten jede Stimmung und jeden Satz in Perfektion zu Gehör. Als gleichberechtigte Partner und stets im Dialog miteinander, gelang ihnen eine lebendige Auseinandersetzung mit den teils rhythmisch vertrackten Sätzen.
Zu den zentralen Werken im Repertoire für Violine Solo zählt die 3. Sonate in d-moll von Eugène-Auguste Ysaye, die der Masterstudent Verhees zuvor mit großem Einfühlungsvermögen und Hingabe gespielt hatte, und das sehr zur Freude der Anwesenden, die mucksmäuschenstill lauschten. Von der Friedensstifterin Europa handelte das Eingangslied, das die Kinder der Grundschule Gressenich auswendig sangen. Dass in der Grundschule nicht nur gelesen, gerechnet und geschrieben wird, sondern auch musiziert und gesungen, nahmen die Gäste an diesem Abend gerne zur Kenntnis. Unterstützt von der Lehrerband Tim Egly (Bass), Ann Peters (Saxofon), Petra Bleimann (Klavier) und Peter Verhees (Gitarre, Violine und Gesamtleitung) gelang den jungen Menschen eine eindrucksvolle Präsentation. Auch der Flashmob am Ende zur „Ode an die Freude“ kam gut an. Erst begann eine Schülerin die Melodie auf dem Xylophon zu spielen, dann stiegen weitere Teilnehmer mit Blockflöten, Saxofon, Cello und Gitarren ein und zu guter letzt sangen alle den Beethoven-Text.
Die Kinder, stets motiviert und diszipliniert, zeigten einmal mehr, wie einfach das Zusammenleben sein kann. In die Welt Wolfgang Amadeus Mozarts führten Lieder und Arien des Quartetts Kathinka Kobelt (Sopran), Anita May (Alt), Josef Otten (Bariton) und Klaus Weiß (Klavier). Neben dem Briefduett von Anita May (Alt) und Kathinka Kobelt (Sopran) war es das Werbeduett des Don Giovanni (Josef Otten) um die junge Zerlina (Kathinka Kobelt), das die Herzen höher schlagen ließ.
Brasilianische Lebensfreude boten Silvia Schell (Gesang) und Tim Schroif (Klavier) mit zwei Songs von Antonio Carlos Jobim. Noch moderner wurden Jeanne Jansen (Gesang) und Abiturient Robin Schroif (Gitarre), die mit ihren Songs von Alicia Keys und dem „Sugar Mashup“ von „See You Again“ / „Love Me Like You Do“ weitere musikalische Glanzpunkte setzten.
Das Gitarrenquartett mit Luke D. Eymael, Tobias Nelles, Erwin Pennalosa und Robin Schroif gefiel zunächst mit zwei Stücken von Peter Horton und Siegfried Schwab. Mit dem „Galway Girl“ von Ed Sheeran, das traditionelle irische Musik mit Popmusik verbindet, und weiteren Instrumentalisten und Sängern wusste das Instrumentalensemble das jüngere Publikum ganz für sich einzunehmen. Für die Technik (Ton, Beleuchtung, Auf- und Umbau der Bühne) sorgte Lukas Bauer aus Mausbach, der seine vielfältigen Aufgaben souverän meisterte. Einziges Manko an diesem Abend war, dass es zur Pause keine Getränke gab.
Mit freundlicher Genehmigung aus den Stolberger Nachrichten vom 13. März 2019